News & Presse
Aktuelles über den Gasthof Krone
Hier finden Sie aktuelle Nachrichten über den Gasthof Krone sowie Presseartikel von diversen Magazinen und Zeitungen.
01.12.2016, Stuttgarter Nachrichten online, Rubrik: Stuttgart Gastronomie
Zwei neue Sterne in der Region Stuttgart
Große Freude im Südwesten: die Gutsschenke im Schlosshotel Monrepos mit Küchenchef Ben Benasr erhält vom „Guide Michelin“ einen Stern. Und in Fellbach wurde Michael Oettingers Restaurant im Hotel Hirsch ausgezeichnet. Doch der Sternenregen im Land ging noch weiter.
Stuttgart – Am Donnerstagabend hat der „Guide Michelin“ auf einer Galaveranstaltung in Berlin seine Ausgabe 2017 vorgestellt, die an diesem Freitag in den Handel kommt. Die hält gute Nachrichten bereit. In Ludwigsburg erhielt die Gutsschenke im Schlosshotel Monrepos mit Küchenchef Ben Benasr einen Stern. In Fellbach dürfte die Freude noch größer sein, steht doch Michael Oettinger im Hotel Hirsch für viele Feinschmecker schon länger auf der Warteliste. Endlich wurde Oettingers Restaurant vom „Guide Michelin“ ausgezeichnet. Es ist mit dem Goldberg und dem Avui das dritte Sternerestaurant in Fellbach. Einen Superlativ gibt es für Waldenbuch, wo in der Krone seit dem Weggang von Patrick Giboin ins Degerlocher Fässle Erik Metzger nach vorne gerückt ist. Er konnte den Stern halten und ist mit seinen 23 Jahren aktuell der jüngste Sternekoch Deutschlands.
Weitere neue Sterne in Baden-Württemberg erhielten die Alte Post in Nagold (Kreis Calw) sowie das Schattbuch in Amtzell (Kreis Ravensburg). Und es gibt sogar ein weiteres Zwei-Sterne-Restaurant im Südwesten: das Opus V in Mannheim.
Auf einer interaktiven Karte haben wir alle Sterne-Restaurants Baden-Württembergs verzeichnet.
November 2016, Das Beste der Region, Rubrik: Gasthaus der Woche
Zu Tisch beim jungen Thronfolger
Waldenbuch Es kursiert eine kleine und charmante Legende unter süddeutschen Feinschmeckern. Eine Legende, die besagt, dass es eines Tages zwei beinharte Biker-Typen in die Krone Waldenbuch verschlug. Offensichtlich auf der Suche nach Steak und Bier – jeweils in rauen Mengen – verschlug es die toughen Typen in das durchaus unscheinbare und unprätentiöse Sternerestaurant, wo sie reichlich verdutzt die Speise- und Getränkekarte studierten. Eher Wein und Schampus statt Bier vom Fass, eher Gourmetküche statt zwei Pfund blutiges Fleisch. Macht nix: In der Krone ist jeder Willkommen, das zeigte sich an diesem Abend wohl so deutlich wie nie zuvor.
Bis heute hat sich an dieser grundentspannten Einstellung rein gar nichts geändert. Das geschichtsträchtige Gebäude beherbergt noch immer das erste Restaurant am Platz, der rustikale Gastraum wirkt unverändert wie der eines einfachen Landgasthofs. Gemütlichkeit statt Design, Eiche statt Onyx. Die Küche jedoch, die transzendiert dieses dörfliche Ambiente spielend. Das war unter Patrick Giboin so, der der Krone 2014 ihren ersten Michelin-Stern erkochte. Und das ist auch unter Erik Metzger so, der seit Juni 2016 die Leitung in der Küche übernommen hat. Das erst 1993 geborene Nachwuchstalent hat die Herausforderungen angenommen – und meistert sie mit Bravour.
Erkennbar hat es auch Metzger die klassische Gourmetküche angetan, seine Gerichte tragen eine nahezu traditionelle Handschrift zwischen deutscher und französischer Raffinesse. Der sensationelle Hirschkalbrücken wartet unter einer Kräuterkruste und schmiegt sich an Preiselbeerjus, Maronen und Karotten, das Getreiderisotto dazu setzt eine kleine persönliche Note. Ganz ähnlich beim wunderbar gebratenen Zander: Das Rahmsauerkraut dazu mehr als klassisch, die Schwarzwurst samt Röstzwiebeln eine spannende Nuance. Metzger bündelt seine Stärken eindrucksvoll, sodass gar nicht erst der Eindruck entstehen kann, ein junger Kerl wie er würde nur derart klassisch kochen, weil man es von ihm erwartet. Das beweist auch die nussig-cremige Entenleber, zu der es (natürlich) Apfel, aber auch Zwiebelconfit und Mandeln gibt.
Herr der Weinkarte ist weiterhin Restaurantleiter und Geschäftsführer Matthias Gugeler. Ihm ist wichtig, dass sich auch unter den offenen Posten reichlich besondere Gewächse tummeln. Ein besonders feiner Zug, der nicht allzu oft ausgeführt wird. Oftmals muss man flaschenweise trinken, wenn man jenseits der üblichen Weinverdächtigen neue Entdeckungen machen will. Deutschland, Frankreich, auch viel Österreich bestimmen das Bild, kalkuliert wird so fair wie beim Essen. Sicher, wir sind hier in Waldenbuch und nicht in Stuttgart; viel ansprechender kann man die Preise für Spitzengastronomie wie diese aber nicht gestalten.
17.10.2016, Stuttgarter Zeitung, Rubrik: Stuttgart – Stadt, Region & Land
Trucker-Gedeck im Sternelokal
Um Topadressen neue Genießer zu bescheren, kann man sich einiges einfallen lassen.
Von Matthias Ring
Viele Gourmettempel wollen keine Elfenbeintürme mehr sein, sondern sich einem breiteren Publikum öffnen. Und manchmal ist die Praxis schon weiter als der Plan der Betreiber. So haben sich an einem Sonntagabend zwei Trucker in Shorts und wild gemusterten Kurzarmhemden in die Krone Waldenbuch verirrt. Offensichtlich wussten sie nicht, dass es sich bei dem an der Ortsdurchfahrt gelegenen Gasthof um ein Sternerestaurant handelt, auch wenn ein Blick auf die Karte draußen vor der Tür hätte helfen können.
Auf die Frage „Was habt ihr denn hier für Bier?“ folgte sogleich die nächste: „Ja, wie, keins vom Fass?“ Also bestellten die Brummifahrer zwei Weizen und erkundigten sich nach den Speisen: „Was muss denn weg?“ Die Bedienung holte kurz Luft, erwiderte „wir machen hier alles frisch“ und brachte die Karte. Es wurde still am Nebentisch, unterbrochen von einem Grummeln à la „Grand Menü?“ und „Haben die hier kein Steak?“. Wir hätten ja gerne den US-Rinderrücken dry-aged für 33 Euro empfohlen – die Bedienung empfahl das Rössle die Straße rauf und dann links. Die Trucker zischten ihr Weizen und zogen weiter.
Der Vorfall bringt uns auf eine Idee: das Trucker-Gedeck mit einem Edelbrand statt Korn zum Bier. Vergleichbares ließe sich auch in Stuttgarter Sternerestaurants einführen, um neue Gäste zu gewinnen. Etwa das Oma-Gedeck in der Wielandshöhe an den beliebten Aussichtsplätzen: am Fenster nur Kännchen! Fürs Délice empfehlen wir das Achtelesschlotzer-Gedeck: eine Weinreise kredenzt vom Inhaber Evangelos Pattas – ohne das lästige Fünf-Gänge-Menü dazu. Oder wie wär’s mit einem Schnorrer-Gedeck im Olivo? Dort gibt es zum Menü zwischen 108 und 146 Euro kostenlos mehrere Amuse-Bouches und Petits Fours rund um die Olive. Man könnte doch auf die vier bis sechs Gänge verzichten und stattdessen in alter italienischer Tradition ein Coperto von sagen wir fünf Euro pro Gedeck zahlen. Wäre das angemessen?
11.10.2016, Stuttgarter Zeitung, Rubrik: Lokaltermin
Mit 23 Jahren den Michelin-Stern fest im Blick
Nachwuchstalent Erik Metzger erweist sich in der Waldenbucher Krone als Glücksgriff. Er ist seit wenigen Wochen Küchenchef in der Krone in Waldenbuch, hat dort Patrick Giboin abgelöst, der für den Traditionsgasthof einen Michelin-Stern erkocht hat.
Von Annette Mohl
Waldenbuch – Die Fußstapfen sind groß: Erik Metzger, seit wenigen Wochen Küchenchef in der Krone in Waldenbuch, hat dort Patrick Giboin abgelöst, der für den Traditionsgasthof einen Michelin-Stern erkocht hat. Metzger, 23 Jahre jung, hat durchaus den Anspruch, der Krone diesen Stern zu erhalten. Und die Voraussetzungen dafür sind gut: Wegen seiner hervorragenden Ausbildung in ausgezeichneten Häusern wie dem Goldenen Pflug in Heiligkreutzsteinach , dem Landhaus Feckl in Ehningen oder als Souschef von Franz Feckl auf einem der Kreuzfahrtschiffe MS Mein Schiff. Aber auch, weil Metzger seit Juli nicht nur Küchenchef, sondern Mitinhaber der Krone und deshalb bis in die Haarspitzen motiviert ist.
Zum Abschluss wird Feines von der Schokolade serviert
Der erste Inhaber der Krone – Matthias Gugeler – nimmt die Gäste am Abend im altehrwürdigen Gasthaus in Empfang. In der Gaststube ist der Charme eines 500 Jahre alten historischen Gebäudes spürbar. Am besten kann Erik Metzger seine Kreativität wohl beim Grand Menü (sechs Gänge 76 Euro, fünf Gänge 68 Euro) unter Beweis stellen. Sein Gruß aus der Küche – Gazpacho von der Melone, Parfait von Sellerie und Macadamia-Nuss, geräuchertes Forellemousse – macht Lust auf mehr. Zum Auftakt gibt es Rindertartar mit einer Scheibe Lardo überdeckt, Honig-Senf-Mousse, Variationen von der Gurke und Wachtelei – tadellos. Ein Gedicht ist der feine Krustentierschaum, der beim nächsten Gang die Adlerfisch-Tranche begleitet. Dazu kombiniert Metzger Reisbällchen, die zuvor mit einem Sud aus spanischen Chorizo-Würstchen aromatisiert wurden. Der rauchig-pikante Geschmack harmoniert perfekt mit dem Fisch. Sommelière Kinga Ozsváth hat die Weinreise perfekt auf die Speisen abgestimmt. Das fruchtige Pfirsich-Holunder-Sorbet im Menü sieht sie als Herausforderung. Doch der Anima Negra (schwarze Seele) aus Mallorca, den sie zum Lammkarree einschenkt, entfaltet sich trotz des süßen Zwischengangs zur vollen Größe. Erik Metzger kombiniert das Lamm mit Safranjus, sizilianischer Caponata und sardischer Pasta namens Fregola Sarda. Metzger spielt gekonnt mit Aromen und Konsistenzen. Das Lamm zergeht auf der Zunge.
Zum Abschluss wird Feines von der Schokolade serviert: Tarte, Crunch, Eis, Mousse und Biskuit. Oder alternativ eine Mandel-Pannacotta mit Melone, Pistazienküchlein und Zitrus-Thymian-Sorbet. Aufmerksam reicht die Sommelière dazu einen anderen Wein als den aus der Weinreise. Die Desserts sind gut, aber nicht ganz auf dem Niveau der anderen Gänge. Manches wirkt etwas schwer.
Freundlich und angenehm unaufgeregt ist der Service von Matthias Gugeler und seinem Team. Die umfangreiche Weinkarte mit vielen Gewächsen aus der Region trägt Gugelers Handschrift, der aus einer alten Untertürkheimer Wengerterfamilie stammt.
Krone
Nürtinger Straße 14, 71111 Waldenbuch, Telefon 0 71 57 / 40 88 49, www.krone-waldenbuch.de, Dienstag bis Sonntag 11.30 bis 14 und 18 bis 23 Uhr.
Die Bewertung
Küche: vier von fünf Sternen
Service: vier von fünf Sternen
Ambiente: drei von fünf Sternen
Blick vom Fernsehturm
Kraut zum Fischfilet – Mit Estragonnote
Der Küchenchef der Krone Waldenbuch Erik Metzger kocht eine Zandertranche auf Rahm-Filderkraut mit Kartoffelnocken.
Einen ganzen Filderkohl vierteln und den Strunk großzügig entfernen. Die Viertel in grobe Streifen schneiden und in etwa 20 Gramm heißem Schmalz anbraten. Dabei öfter umrühren. Mit zwei Teelöffeln Kümmel, je zwei Teelöffeln Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken und mit 75 Milliliter Gemüsebrühe ablöschen. Alles etwa 45 Minuten köcheln lassen und regelmäßig umrühren. Zum Schluss 100 Milliliter Créme fraiche und zwei Teelöffel Pinienkerne hinzugeben und erneut abschmecken.
Für die Nocken 1,2 Kilo geschälte Kartoffeln weich kochen und anschließend durch eine Kartoffelpresse drücken. Kurz abkühlen lassen.
Dann 100 Gramm Mehl, 50 Gramm Hartweizengrieß, acht Eigelb, zwei ganze Eier und fein geschnittenen Estragon zur Kartoffelmasse geben und unterheben. Mit Salz, Muskat und Pfeffer abschmecken. Mit einem Löffel Nocken aus der Masse formen, diese in siedendes Wasser geben und fünf bis zehn Minuten darin ziehen lassen.
Die Zandertranche mit etwas Salz würzen und in einer heißen, mit Sonnenblumenöl gefetteten Pfanne ein bis zwei Minuten auf der Hautseite anbraten. Dann in der Pfanne in einen auf 140 Grad vorgeheizten Ofen geben und dort vier bis acht Minuten – je nach Ofen und Dicke der Tranche – fertig garen. Kurz vor dem Servieren ein kleines Stück Butter mit etwas Estragon in die Pfanne geben und den Fisch damit aromatisieren.
Top Magazin, Rubrik: Genuss
Führungswechsel im Gasthof Krone
Der Wechsel kam überraschend, war aber schnell in trockenen Tüchern. Auf eigenen Wunsch wird Küchenchef Patrick Giboin zum 30. Juni 2016 die renommierte Gourmetadresse Gasthof Krone in Waldenbuch verlassen und in Stuttgart-Degerloch ein Traditions-Restaurant wiedereröffnen. „Ein Übergang sollte geräuschlos und ohne holpern über die Bühne gehen, so das erklärte Ziel“, heißt es in einer Meldung. Und so fand Geschäftsführer Matthias Gugeler einen Wunschkanditaten im eigenen Haus. Der junge, engagierte Erik Metzger erfüllt alle fachlichen, organisatorischen und persönlichen Voraussetzungen für diese große Herausforderung. Das kreative Koch-Talent ist seit zwei Jahren im Gasthof Krone beschäftigt und konnte sich perfekt auf die neue Situation vorbereiten – den Stern stets im Blick. Er übernimmt ebenfalls die Firmenanteile in der Krone Waldenbuch GmbH und wird ab dem 01.07.2016 Mitinhaber des Unternehmens sein. Gäste und Freunde, Mitarbeiter und Kollegen des Sterne-Restaurants, Verpächter-Ehepaar Goetz und Sibylle Wagner sowie Geschäftsführer Matthias Gugeler können also in eine sehr vielversprechende Zukunft blicken.
23.06.2016, Marcellinos, Rubrik: Aktuell
Gasthof Krone in Waldenbuch
Im Gasthof Krone gibt es einen Führungswechsel am Herd. Ab 01.07.2016 übernimmt Erik Metzger das Zepter und löst damit den langjährigen Küchenchef und Sternekoch Patrick Giboin ab.
Den Stern hat er fest im Blick – kein Wunder, hat er doch beim ehemaligen Meister sein erlerntes Handwerk mit Bravour ausgebaut. Als „Zögling des Hauses“ hat Erik Metzger die Philosophie des Unternehmens von Grund auf kennengelernt und als seinen Ansporn und Anspruch für sich übernommen. Die Chance hier mehr Input leisten zu dürfen, hat er sich während seiner Jahre beim Sternekoch als Chef de Partie, Sous Chef und stellvertretender Küchenchef hart erarbeitet. Jede Menge Gespür für die erforderliche Kreativität als „Meisterkoch“ und die Liebe zum Beruf liegen ihm im Blut, dazu ein enormes Maß an Engagement und Einfühlungsvermögen.
Als nun auch Mitinhaber und Gesellschafter des Unternehmens darf Erik Metzger sich auf ein bereits eingespieltes Team verlassen und auf die uneingeschränkte Unterstützung seiner Küchenmannschaft zählen.
Von dem noch jungen Talent werden hohe Maßstäbe gesetzt – sowohl was Phantasie und Liebe zum Detail angeht, als auch die Anforderungen an höchste Qualität und Respekt vor jedem einzelnen Produkt.
In der renommierten Gourmetadresse darf man also auf Vieles gespannt sein. Unverwechselbare Geschmackserlebnisse – neue und kreative Gerichte – erstklassige Küche!
Wir wünschen Erik Metzger bei seinen neuen Aufgaben ganz viel Erfolg, ideenreiche Kreationen und immer zufriedene Gäste.
Sommer 2016, Top Magazin 02/2016, Rubrik: Genuss
GASTHOF KRONE WALDENBUCH
In wunderschöner Landschaft zwischen Stuttgart und Tübingen liegt Waldenbuch mit seiner liebevoll restaurierten historischen Altstadt. Seit 600 Jahren steht dort der Gasthof Krone für gemütliche Gastlichkeit. Die französischen Gourmet- und Gaumenfreuden aus der mit einem Stern ausgezeichneten Kreativküche von Erik Metzger verbinden Tradition und Moderne. Wählen Sie aus über 350 Weinen europäischer Weingüter. Lassen Sie sich von Gastgeber Matthias Gugeler und seinem Serviceteam herzlich verwöhnen und umsorgen. Die Krone verfügt über 40 Sitzplätze im Restaurant, 20 im Goethe-Salon, 60 auf der Terrasse und 50-160 im Festsaal.
71111 Waldenbuch · Nürtinger Str. 14 · Tel. 07157 / 40 88 49 · www.krone-waldenbuch.de
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 11:30 – 14:00 Uhr · 18:00 – 23:00 Uhr · Montag Ruhetag
im Juni 2016, Gefildert, Rubrik: Genießen
Fliegender Wechsel ohne Sommertheater
EIN ÜBERGANG IN HARMONIE IM GASTHOF KRONE WALDENBUCH. PATRICK GIBOIN GEHT, ERIK METZGER KOMMT. BEIDE HABEN DEN STERN FEST IM BLICK.
Von hjs
Es war eine wahre Erfolgsgeschichte:
Im Mai 2008 eröffneten Matthias Gugeler als Geschäftsführer und Patrick Giboin als Küchenchef gemeinsam den Traditionsgasthof, der zuvor für kurze Zeit geschlossen war. In den folgenden Monaten und Jahren entwickelte sich die Krone zu einer der renommierten Gourmetadressen für Feinschmecker in und um Stuttgart herum. Bereits 2013 kürte der wichtigste internationale Restaurantführer Guide Michelin den Gasthof als „Hoffnungsträger mit Stern“. Im Folgejahr 2014 wurde die Teamleistung dann mit dem begehrten Michelin Stern gekrönt. Damit zählte die Krone zu den 250 besten Restaurant-Adressen Deutschlands. Das Team um Matthias Gugeler und Patrick Giboin verteidigte seither den Stern jedes Jahr aufs Neue. Im letzten Jahr erhöhte auch der Gault Millau seine Wertung auf 15 Punkte und zwei Hauben. Der Gusto folgte ebenfalls und erhöhte seine Wertung auf 7 Pfannen. Weitere Auszeichnungen und Bewertungen vergaben Der Feinschmecker, Der Varta-Führer, Der Schlemmer-Atlas, Der große Guide und Der Falstaff.
Nun kehrt Patrick Giboin an seine frühere Wirkungsstätte zurück und übernimmt im Sommer das Restaurant Fässle in Stuttgart-Degerloch.
Ein Kochtalent aus der vordersten Reihe.
Zugleich wird es in der Krone in Waldenbuch einen kongenialen Übergang geben. Der junge Erik Metzger, der Giboin bereits seit zwei Jahren als stellvertretender Küchenchef assistierte, übernimmt ab Juli die Schürze von Patrick Giboin. Ein Wunschkandidat aus den eigenen Reihen – idealer und übergangsloser konnte für Matthias Gugeler eine Nachfolgebesetzung auf hohem Niveau nicht ablaufen. Der sehr junge und sympathische Erik Metzger wird den besten und kreativsten Kochtalenten im Südwesten zugeordnet. Er übernimmt die Anteile von Patrick Giboin und ist damit ab dem 01. Juli 2016 der jüngste Mitgesellschafter der Krone Waldenbuch GmbH.
Das junge Ausnahmetalent hat die Chance ergriffen, mit einem eingespielten Team den Weg zwischen ambitionierter und ausbalancierter feiner Küche weiter zu gehen. Die Vorgaben des Hauses und sein persönlicher Blick zielen weiterhin klar nach vorn: Auf den Stern.
16.03.2016, Stuttgarter Zeitung online, Rubrik: Stuttgart
Wechsel im Fässle und in der Krone
Paukenschläge in Traditionshäusern
Patrick Giboin geht ins Fässle nach Degerloch, sein Sous-Chef wird Nachfolger in der Krone in Waldenbuch. Die Stuttgarter Gourmets dürfen sich zudem auf frische Impulse freuen
Von Matthias Ring
Stuttgart – Wenn sich eine Veränderung an bedeutender Position in einem Betrieb anbahnt, gibt es zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: dies entweder so früh wie möglich zu kommunizieren und somit einen sanften, nahtlosen Übergang zu schaffen. Oder so wenig wie möglich darüber zu sprechen, damit der bisherige Betreiber ungestört sein Werk zu Ende bringen kann. So hält es Rudolf Schmölz, der nach 24 Jahren als Inhaber und Küchenchef das Fässle verlassen wird. Er will sich noch nicht zu seinen weiteren Plänen äußern, ist aber mit 56 Jahren noch kein Mann für den Ruhestand. Schmölz sagt, er wolle den „Ball flach halten“, müsse sich um die vielen Gäste und 15 Mitarbeiter im laufenden Betrieb kümmern, sich auf seine Arbeit konzentrieren und brauche dazu vor allem eines: „Ruhe“.
Der Stern soll gehalten werden
Dennoch wird die Traditionsadresse in Degerloch von 1. Juli an unter einer neuen Leitung stehen, unter der von – und diese Nachricht ist mindestens genauso wichtig – Patrick Giboin. An dessen derzeitiger Wirkungsstätte, der Krone in Waldenbuch, hat man großes Interesse daran, so transparent wie möglich mit dem Wechsel umzugehen. Denn bei diesem Betrieb handelt es sich um einen vom „Guide Michelin“ mit einem Stern ausgezeichneten. Und dieser Stern soll nahtlos auch im laufenden Jahr und also für die Ausgabe 2017 gehalten werden. Das ist bei einem Wechsel im Sommer, wenn wenige Monate darauf die Gourmetführer erscheinen, keine Selbstverständlichkeit, denn die Auszeichnungen kommen und gehen mit den Küchenchefs.
Mit Patrick Giboin verliert der Krone-Geschäftsführer Matthias Gugeler nicht nur seinen Küchenchef und einen echten Franzosen, sondern auch einen Gesellschafter, mit dem er 2008 den Neustart der Krone begonnen hat, die sich seitdem äußerst erfolgreich entwickelt hat – bis hin zum Stern vor zweieinhalb Jahren und nun 15 Punkten im „Gault Millau“. Gugeler sagt, „nach dem ersten Schock, auf dem ich ein bisschen kauen musste“, habe er sich sortiert, einen Nachfolger gefunden und die Nachricht so schnell wie möglich – auch an die Gourmetführer – herausgegeben.
Patrick Giboin will „etwas Neues“
Der Geschäftsführer hat sich für die naheliegende Lösung entschieden, die für Kontinuität steht, und auf den bisherigen Sous-Chef Erik Metzger zurückgegriffen. Er wird zum Juli Küchenchef und Gesellschafter, und obwohl Metzger, der seit bald zwei Jahren in der Krone ist, mit seinen 23 Jahren noch sehr jung ist, traut Gugeler ihm viel zu. Sollte es ihm gelingen, den Michelinstern nahtlos zu halten – alles andere wäre „ein Einbruch fürs Haus“ –, wäre er einer der jüngsten Sterneköche überhaupt. Gugeler spricht von einem „herausragenden Talent, eines der besten im Südwesten in diesem Alter“. Metzger selbst, der auch schon Chef de Partie im Landhaus Feckl in Ehningen war, ist „guter Dinge“ und wolle im vierköpfigen Küchenteam der Krone nichts Grundlegendes ändern: französisch geprägte Ausrichtung mit vielen Produkten aus der Region zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Das „Grand Menü“ mit sechs Gängen kostet 76 Euro – ein Sternemenüpreis, den man in Stuttgart lange suchen kann.
Aber was will Patrick Giboin nun in Stuttgart? Der in Montargis geborene und auch in Frankreich ausgebildete Koch will mit seinen 44 Jahren „einfach noch mal etwas Neues“. Als ihn der Besitzer des Fässle-Hauses kontaktierte, habe er nicht lange gezögert, denn Giboin ist in Degerloch kein Unbekannter: ab 2002 war er anderthalb Jahre als Sous-Chef im Fässle tätig – wie übrigens auch in der Zirbelstube im Hotel am Schlossgarten. Hinzu kommt, dass seine Familie in Stuttgart wohnt. Einen Stern peile er im Fässle aber nicht an, er wolle „eine gute Küche“, mehr erst mal nicht. Auch in Waldenbuch gilt für Giboin: „Viel Geschmack, wenig Effekte. Was zählt, ist das auf dem Teller und nicht am Rand.“
Frische Impulse für die Gourmets
Der frühzeitig bekannte Wechsel an gleich zwei Traditionsadressen bedeutet also, dass die Gäste sowohl in der Krone mit ihren bis zu 40 Plätzen als auch im Fässle mit seinen 60 Plätzen weiterhin in Ruhe genießen sollen. Die Stuttgarter Gourmets aber dürfen sich zudem auf frische Impulse freuen, die dem Fässle – Name und Konzept sollen bleiben – ganz guttun könnten. Der aus Pfronten stammende Rudolf Schmölz hat zwar ebenfalls Erfahrungen aus der Sterneküche, war einst sogar Demi-Chef unter Heinz Winkler im Münchner Tantris und hat in Stuttgart als Küchenchef einen Stern für das Herzog Carl Eugen auf Schloss Solitude geholt. Aber trotz des „Bib Gourmand“ vom „Guide Michelin“ für das gute Preis-Leistungs-Verhältnis (konkret: ein Dreigangmenü für maximal 37 Euro) ist das Fässle nach früheren Höhenflügen heute eher eine gutbürgerliche Adresse. Für den Gourmetführer „Gault Millau“ zumindest ist es schon lange kein Thema mehr, wurde Jahr für Jahr abgewertet und mit zuletzt elf Punkten in der Ausgabe 2011 aus der Topliga verabschiedet.